Bei Stress, beim Sport, und manchmal auch nachts – warum schwitzen wir eigentlich? Und was ist schwitzen? Wenn das nächste mal der Schweiss unter den Achseln rinnt – wissen Sie nach diesem Artikel warum.
Wir sind ständig am Schwitzen, auch wenn wir es gar nicht bemerken. Schwitzen ist für den Körper überlebenswichtig um überschüssige Körperwärme loszuwerden die durch den Stoffwechsel oder durch die Bewegung von Muskeln erzeugt wird. Körperliche Aktivität und Stress sind meistens für das Schwitzen verantwortlich. Doch warum schwitzen wir, was kann man gegen Schwitzen tun bzw. was hilf gegen Schwitzen und was bedeutet schwitzen eigentlich?
Warum schwitzen wir?
Schweiß verdunstet von der Haut und entzieht dem Körper so überschüssige Wärme. Ein einfaches Prinzip der Physik. Um Flüssigkeit, in diesem Fall Schweiß, in in Wasserdampf umzuwandeln bedarf es einer gewissen Menge an Wärme.
Diese Wärmeenergie die aus dem Körperinneren stammt erhöht die Geschwindigkeit der Wassermoleküle, so dass sie in den gasförmigen Zustand übergehen können. Für Wasser sind das stolze 540 Kalorien pro Gramm.
1 Liter Schweiß der produziert wird entzieht also dem Körper 540.000 Kalorien an Wärme.
Allerdings kann nicht der gesamte Schweiß verdunsten was genannten Wert zu einem theoretischenWert macht. Viel Schweiß läuft einfach über die Haut ab. Außerdem wird nicht die gesamte überschüssige Wärmeenergie des Körpers durch Schwitzen abgegeben. Energie wird auch direkt von der Haut abgestrahlt oder durch die Oberflächen der Lunge an die Atemluft abgegeben.
Ein wesentlicher Faktor, der die Verdunstung beeinflusst, ist die relative Feuchtigkeit der Umgebungsluft. Bei feuchter Luft ist bereits eine große Mange Wasserdampf in der Umgebung vorhanden. D.h. der Schweiß kann nicht mehr so einfach verdunsten und den Körper kühlen wie in trockener Luft.
Die Schweißproduktion
Wenn die ekkrinen Schweißdrüsen beim Menschen stimuliert werden geben sie eine Flüssigkeit ähnlich des Plasmas ab (primäre Sekretion), d.h. hauptsächlich Wasser und eine gewisse Konzentration von Natrium, Kalium und Chlorid, jedoch ohne die Proteinen und Fettsäuren die normalerweise im Plasma zu finden sind. Diese Flüssigkeit stammt aus den Zwischenräumen der Zellen.
Bei geringer Schweißproduktion, z.B. in Ruhe, können die meisten Mineralien aus der Flüssigkeit reabsorbiert werden.
Starke Schweißproduktion, z.B. beim Sport oder im Sommer, verringert die Rearbsorption von Mineralien aus dem Schweiß. Weiße Schweißflecken unter den Achseln sind die Folge.
Schwitzen und Salz auf der Haut
Warum schwitzen wir, und warum bleibt Salz auf der Haut zurück? Beim Schwitzen verdunstet der Schweiß von der Oberfläche der Haut – Salze bleiben zurück. Natriumchlorid (Kochsalz) und Kaliumchlorid sammeln sich auf der Haut an, wenn man nach dem Schwitzen daran leckz schmeckt sie salzig.
Der verliert also durch Schweiß nicht nur Wasser sondern auch große Mengen Mineralien. Das kann zu Durchblutungsstörungen, Nierenversagen und Hitzschlag führen. Daher ist es so wichtig immer genug Flüssigkeit zu trinken wenn man stark schwitzt. Isotonische Getränke sind bei Sportlern so beliebt weil sie dem Körper die verlorenen Salze wieder zuführen. Übrigens ist auch Bier ein isotonisches Getränk.
Schwitzen bei Stress
Nicht nur körperliche Aktivität fördert schwitzen, auch Stress , z.B. bei Angst und Nervosität, erhöhen die Schweißproduktion.
Wenn Sie nervös sind oder Angst haben steigert sich die sympathische Nervenaktivität im Körper was zu einer Erhöhung der Sekretion von Adrenalin aus den Nebennieren führt. Das Hormon Adrenalin beeinflusst die Schweißdrüsen – kalter Schweiß an den Handflächen und unter den Achseln sind die Folge.
Beim emotionalen Schwitzen unter den Achseln sind vor allem apokrine Schweißdrüsen beteiligt. Diese Schweißdrüsen kommen im Achsel- und Genitalbereich vor. Apokrine Drüsen produzieren ein Sekret, das Lipide und Fettsäuren enthält.
Schweiß selbst hat keinen Geruch, aber die Bakterien auf der Haut und den Haaren metabolisieren die Proteinen und Fettsäuren der apokrinen Drüsen und erzeugen so den typischen Schweißgeruch. Daher werden Deos hauptsächlich unter den Achseln angewendet und nicht am ganzen Körper.
Übermäßiges Schwitzen und maximale Schweißproduktion
Übermäßiges Schwitzen, insbesondere auf den Handflächen und unter den Achselhöhlen wird nicht durch emotionale oder körperliche Aktivität verursacht. Die Hyperhidrose ist ein krankhafter Zustand deren Ursachen noch unbekannt sind. Die Hyperhidrose tritt vor allem bei Hormonstörungen, z. B. in den Wechseljahren der Fraue, Überfunktion der Schilddrüse, einer Überaktivität des sympathischen Nervensystems, durch bestimmte Nahrungsmittel und Medikamente, z.B. Kaffee durch das darin enthaltene Koffein, auf. Übermäßiges Schwitze kann durch Medikamente und Operation behandelt werden.
Das maximale Volumen der Schweißproduktion liegt in gemäßigtem Klima bei etwa einem Liter pro Stunde. In heißem Klima wie in der Wüste oder den Tropen kann die Produktion von Schweiß auf etwa zwei bis drei Liter pro Stunde ansteigen.